Die Wissenschaftler Thomas Heinzow (Universität Hamburg), Richard S.J. Tol (Carnegie Mellon University, Pittsburgh, PA) und Burghard Brümmer (Universität Hamburg ) haben die Offshore-Windenergienutzung einer kritischen Bilanz unterzogen (vgl. Offshore-Windstromerzeugung in der Nordsee eine ökonomische und ökologische Sackgasse?)
Ihr Ergebnis fassen sie wie folgt zusammen: "Für einen vierjährigen Zeitraum haben wir die durch die geplanten Offshore-Windparks zu erwartenden Einspeisungsfluktuationen simuliert, den Regelenergiebereitstellungsbedarf, das Gefährdungspotenzial der Netzstabilität und die damit verbundenen Kosten im Vergleich zu alternativen Emmissionsminderungsstrategien bestimmt. Unsere Studie unterscheidet sich von allen anderen Studien entscheidend dadurch, daß erstmals langjährige und zeitlich hochaufgelöste repräsentative Windmessungen der Ekmannschicht bis 250m Höhe zur Bestimmung der Folgen und Kosten der geplanten Windenergieeinspeisung genutzt wurden. Bei mindestens um den Faktor zehn höheren Vermeidungskosten gegenüber den alternativen Strategien sind die geplanten Investitionen in die Windstromerzeugung in Nord- und Ostsee für die nächsten 20 bis 30 Jahre keine geeignete Option zur notwendigen optimalen Minderung der Treibhausgasemissionen zur Reduzierung der Folgen des Klimawandels.
Allein die Strategie einer vorgezogenen Erneuerung des Kraftwerksparks mit der derzeit verfügbaren Technik mit Wirkungsgradsteigerungen von 30% zum jetzigen Durchschnitt ist ökologisch und ökonomisch nachhaltig und vermeidet Wohlfahrtsverluste. Beim Kraftwerksneubau ist ein späteres Repowering mit Kohlevergasungstechnologie und nachgehendem Dampfprozeß vorzusehen, damit die Option einer weiteren Effizienzsteigerung hin zu Wirkungsgraden bis zu 55% bei Kohlekraftwerken ohne hohe Investitionskosten realisierbar ist."
Autor: Matthias Möller-Meinecke, Rechtsanwalt, Fachanwalt für Verwaltungsrecht
Klimaschutz Energie-Kosten Windkraftanlagen
EU-Ziel: Weitgehend emissionsfreie Kohlenutzung nach 2020